Prinz Max zu Wied

Leben und Werk

Begleitschrift zur Ausstellung im Landschaftsmuseum Hachenburg 1994

Soldat und Kriegsdienst

Die politische Lage und die Standessitten legten es nahe, daß Prinz Maximilian Militärdienst leistete. Als Angehöriger einer reichsunmittelbaren Familie war er nicht der Wehrhoheit der Bundesfürsten unterworfen, sondern konnte frei wählen, wo er dienen wollte. Da es kein Reichsheer mehr gab, mußte er sich für eine der territorialen Armeen entscheiden.

Sein Bruder Victor diente etwa gleichzeitig im österreichischen Heer. Auch Maximilian besaß zunächst das Patent eines Leutnants im Regiment Erbach in Kaiserlich-Österreichischen Diensten, empfand aber mehr Sympathie für Preußen und bewarb sich entsprechend, worauf man ihn vorläufig als Premierleutnant dem 2. Gardebataillon in Potsdam zuteilte. Erst 1802 wurde er als Stabskapitän endgültig ins königliche Regiment übernommen.

Der Verlauf der Napoleonischen Kriege bestimmte fortan die militärische Laufbahn des Prinzen. Als nach den Schlachten bei siehe: Jena und Auerstedt das flüchtende Korps Hohenlohe schließlich doch noch bei Prenzlau in der Uckermark vor den Franzosen die Waffen strecken mußte (28.10.1806), geriet Maximilian für wenige Tage in Gefangenschaft. Nach der Entlassung widmete er sich zu Hause naturkundlichen Studien und unternahm einige Reisen.

Die Freiheitskriege 1813 riefen Maximilian erneut zu den Waffen. Er diente zunächst als Major beim Brandenburgischen Husaren-Regiment. Mit dem Eisernen Kreuz Zweiter Klasse dekoriert, focht er nun als Kavallerist im Feldzug 1814 an mehreren Kampfplätzen der Champagne (Châlons, La Fère St. Martin) und erlebte dabei auch die Niederlage des Korps der Schlesischen Armee bei Châteaux-Thierry (12. Februar). Nach dem Sieg der Alliierten nahm Maximilian am Einmarsch der siegreichen Truppen in Paris teil.

Seinem Urlaubsgesuch entsprach der König am 1. Januar 1815, so daß der Weg frei war für die Brasilienreise. Mit dem Recht, die Uniform zu tragen, schied Maximilian 1817 endgültig aus dem Militärdienst aus. König Friedrich Wilhelm IV. erhob ihn am 1. November 1840 in den Rang eines Generalmajors. Außerdem war er Träger mehrerer militärischer Orden und Ehrenzeichen.

Militärisches Interesse verraten gelegentlich die Reiseberichte. Am Paraiba notierte Wied erleichtert, daß die für uns wichtige Nachricht von der Niederlage des französischen Heeres bei Belle Alliance eingetroffen sei. (Bras. Reise 1) Beim Aufenthalt in Bahia kommentierte er den Zustand der dort stationierten Truppe. Zuletzt bei der Indianerschlacht am Fort McKenzie schilderte Wied geradezu fachmännisch den auch für ihn nicht ungefährlichen Angriff der Assiniboin und Cree gegen die Blackfeet.

 

Prachtvoller Soldat zu Pferd

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